5 Verordnungen
- 5.1 Medikation
- 5.2 Bundeseinheitlicher Medikationsplan (BMP)
- 5.3 Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)
- 5.4 Hilfsmittel
- 5.5 Heilmittel
5.1 Medikation
Um das Medikationsmodul nutzen zu können, muss zum einen ein Patient angelegt sein sowie ein zugehöriger Abrechnungsschein angelegt werden. Andernfalls ist die Funktion der Verordnung nicht aufrufbar. Über den Reiter Medikation in der Patientenakte gelangt man in die Medikamentenübersicht.
Innerhalb der Suchoption kann nach den Bereichen Handelsname, Wirkstoff sowie Hersteller gesucht werden. Um nur in einzelnen Bereichen zu suchen, wie z.B. eine kombinierte Wirkstoffsuche, wählt man die anderen Checkboxen ab. Eine kombinierte Abfrage in einem Bereich erfolgt mit der Trennung eines Kommas. Nach einer genauen PZN (immer 8-stellig), ATC- Klassifikation oder nach ICD-Code bzw. Diagnosetext kann gesucht werden, nachdem der gewünschte Suchparameter vorab ausgewählt wurde. Ist die Option gesetzt, wird in diesen Bereichen nach Treffern gesucht. Es muss keine Option ausgewählt sein, um die Suche zu beginnen. Eine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben erfolgt nicht.
In der ersten Spalte Punkt werden die Handelsnamen, Wirkstoffe, Konzentration sowie ggfs. Herstellerinformation angezeigt. Die dazugehörige Packungsgrößen findet man unter Punkt
. Die gesamten Suchergebnisse kann man mit dem Pfeil nach oben/unten anpassen. Unter Punkt
werden die jeweiligen Darreichungsformen aufgeführt. Den Gesamtpreis und die dazugehörige Indikation sieht man unter Punkt
- hier kann ebenfalls entnommen werden, ob der Apothekerpreis höher/niedriger als der Festpreis ist. Die Suchergebnisse kann man sich aufsteigend/absteigend nach Preisen anzeigen lassen. Die Informationen über die Zuzahlungen seitens der Patienten werden unter Punkt
angezeigt. Daneben werden zugehörige Icons
mit Informationen über das Produkt dargestellt. Unter Punkt
kann der Hersteller entnommen werden. Zusätzlich kann die Ansicht durch die Filter nur rabattierte Produkte und nur registrierte Produkte eingeschränkt werden. Im Falle von keinen vorhandenen Suchergebnissen, ermöglicht garrioPRO die Verordnung einer Freitextverordnung.
Wenn man ein Produkt ausgewählt hat, kann man es über den Button + Auf Rezept übernehmen auf das Rezept mit übernehmen. Bei Auswahl von + Auf BMP übernehmen wird das ausgewählte Produkt dem bundeseinheitlichen Medikationsplan (BMP) hinzugefügt.
Der Rezeptübersicht können beliebig viele Produkte hinzugefügt werden. Alle Medikamente werden dem jeweiligen Rezeptformular automatisch zugewiesen (Muster 16, grünes Rezept o.a.). Die Auswahl des Formulars kann im Rezeptpool jederzeit editiert werden. Des Weiteren kann in der Rezeptübersicht bereits die Dosierungen zur Einnahme oder Zusatzinformationen dokumentiert werden, sowie die Auswahl von Dj („Dosierungsanweisung vorhanden: ja“ insofern dem Patienten ein Medikationsplan vorliegt), Auswahl von E- Rezept, Auswahl einer Ersatzverordnung oder die Auswahl im Falle einer Verordnung zur Behandlung bei künstlicher Befruchtung.
Die Rezeptübersicht kann unabhängig jederzeit neben der Suche geöffnet werden. Wenn alle Produkte ausgewählt und der Übersicht hinzugefügt wurden, kann auf Druckvorschau geklickt werden. In der Druckvorschau hat man die Möglichkeit jederzeit zur Rezeptübersicht zurückzuerlangen, um dem Rezept weitere Medikamente hinzuzufügen. Mit klick auf Verordnen wir das jeweilige Rezept gedruckt.
Favoritenliste
Innerhalb der Medikationssuche können durch setzen des Stern Symbols Favoriten markiert werden. Durch aktivieren des Filters Anzeige Hausapotheke werden die favorisierten Medikamente angezeigt und können durchsucht werden.
Preisvergleich, Fachinformationen, Zusammensetzung, Pricus Liste
Bei Auswahl eines Produktes, öffnet sich die erweiterte Ansicht auf der rechten Seite des Bildschirms. Die ausgeklappten Informationen auf der rechten Seite geben ihnen alle Basisinformationen über das ausgewählte Produkt. Über den Wechsel der Ansicht zu Preisvergleich bekommt man das vorab ausgewählte Produkt und die passenden Substitutionsvorschläge angezeigt. Bei Auswahl eines neuen Produktes, übernimmt man dieses auf das Rezept. Die Schaltflüche Zusammensetzung
ermöglicht einen genaueren Blick in die Zusammensetzung des ausgewählten Medikaments. Der Aufruf der Fachinformationen
zeigt die gesamte Packungsbeilage des Produktes an. Die Priscus-Liste
enthält potentiell inadäquate Medikation im Alter (PIM), die bei älteren Menschen vermieden werden sollte.
eRezept
eRezept versenden
Um ein eRezept auszustellen, muss innerhalb der Medikation nach einem Medikament gesucht werden. Nach der Auswahl eines Medikaments und des Hinzufügens zum Rezeptpool erscheint bei Kassenrezepten (Muster 16) die Auswahl eRezept. Durch Auswahl der Checkbox eRezept und Klick auf den Button Verordnen wird das Kassenrezept als eRezept versendet. Mit Versenden des eRezeptes gelangt man zurück in die Patientenakte. Innerhalb der Akte wird das eRezept in dem Behandlungsverlauf mit aktuellem Status angezeigt.Darüber hinaus gibt es die Ansicht eMuster-Center, in der im Tab eRezept alle erstellten eRezepte aufgelistet werden. Die Ansicht kann nach verschiedenen Parametern gefiltert werden, um eine Übersicht über den Status der eRezepte zu erhalten.
Wiederverordnung
Eine Wiederverordnung kann mit wenigen Klicks vom Behandlungsverlauf oder der Ansicht der verordneten Medikamente ausgestellt werden. Zudem kann das verordnete Rezept erneut angezeigt werden, das Datum verändert, gelöscht werden oder als „nicht abgeholt“ markiert werden.
Diese Funktion gewährleistet eine korrekte Berechnung der Arzneimittel, welche dem Patienten noch zur Verfügung stehen und verhindert eine Mehrfachverordnung.
Rote / Blaue-Hand-Briefe
In den Rote-Hand-Briefen informieren pharmazeutische Unternehmer Ärzte und Apotheker unter anderem über neu bekannt gewordene Nebenwirkungen von Arzneimitteln oder über Rückrufe fehlerhafter Arzneimittelchargen. Die Dokumente können neben der Medikamentensuche über den Button mit der roten Hand aufgerufen werden. Zusätzlich wird neben den betroffenen Produkten in der Ergebnisliste der Medikationssuche die rote Hand angezeigt, wodurch das spezifische Dokument angezeigt werden kann.
Die Blauen-Hand-Briefe beinhalten ergänzend zur Packungsbeilage und Fachinformation spezifisches Schulungsmaterial mit weiteren Empfehlungen, wie sich Risiken für Patienten so weit wie möglich vermeiden lassen. Für die betroffenen Produkte wird dies in der Ergebnisliste der Medikationssuche mit einer blauen Hand angezeigt. Durch Klicken auf die blaue Hand können die Dokumente geöffnet werden.
IWW Suche
Im Rahmen der Arzneimittel-Vereinbarungen (ARV) werden seit 2017 für gewisse Regionen Daten zur indikations-gerechten wirtschaftlichen Wirkstoffauswahl (IWW) zur Verfügung gestellt. Für entsprechende Regionen kann über den Button IWW die Baumstruktur öffnen. Klappt man den sogenannten IWW-Baum weiter auf, erhält man zu den Unterindikationen die zugehörigen Wirkstoffempfehlungen. Die Auswahl der Wirkstoffempfehlungen obliegt der jeweiligen KV. Durch Klick auf den Hypertextlink wird in die Suchergebnisliste gewechselt.
Arzneimittelrichtlinie (AM-RL)
In der Arzneimittel-Richtlinie sind die allgemeinen Grundsätze für die Verordnung von Arzneimitteln, stofflichen Medizinprodukten und Verbandmitteln in der vertragsärztlichen Versorgung festgehalten. Die Dokumente der Arzneimittel-Richtlinie (Anlage I bis XII) sind über den Button AM-RL auf der rechten Seite innerhalb der Medikation zu finden.
5.2 Bundeseinheitlicher Medikationsplan (BMP)
Standardmäßig erfolgt die chronologische Anzeige der verordneten Medikamente, insofern kein Medikament gesucht wird. Verordnete Medikamente können mit Hilfe der Schaltfläche, wie im nachfolgenden Bild gezeigt, dem aktuellen Medikationsplan hinzugefügt werden. Zusätzlich kann jedes Produkt aus der Medikamentensuche dem Medikationsplan mit + Auf BMP übernehmen hinzugefügt werden.
Durch Wechsel der Ansicht von Verordneten Medikamenten in BMP werden alle dokumentierten Einträge des Bundeseinheitlichen Medikationsplans angezeigt. Die Darstellung ist im nachfolgenden Bild zu erkennen. Unter Punkt können dem Medikationsplan zusätzlich zu den Medikamenten Rezepte, Überschriften und Freitext hinzugefügt werden. Zusätzlich kann die Reihenfolge der Einträge angepasst werden. Über Drag and Drop
kann jeder Eintrag beliebig verschoben und positioniert werden.
Ein aktueller Medikationsplan kann über Punkt ausgedruckt werden. Um einen externen Medikationsplan einzuscannen, wählt man den Button der mit
gekennzeichnet ist. Falls es zu Unterschieden zwischen dem eingescannten und bestehenden BMP kommen sollte, werden die Unterschiede farblich hervorgehoben. In dem darauffolgenden Button, der mit
gekennzeichnet ist, können Patienteninformationen wie beispielsweise Allergien hinzugefügt werden. Mit dem letzten Button
kann die Gültigkeit der Medikamente mit der Datenbank überprüft werden.
Alle Aktionen werden im Behandlungsverlauf automatisch dokumentiert und können von hier nachvollzogen werden. Im Falle von gespeicherten Verordnungen, wird man darauf hingewiesen diese auszudrucken, um die Verordnung zu vervollständigen.
5.3 Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) können von Ärzten und Psychotherapeuten verordnet werden, um bei der Erkennung und Behandlung von Krankheiten zu unterstützen.
Um das DiGA Modul nutzen zu können, muss ein Patient geöffnet sein sowie ein zugehöriger Abrechnungsschein angelegt werden. Andernfalls ist die Funktion der Verordnung nicht aufrufbar. Über den Reiter DiGA in der Patientenakte gelangt man in die Übersicht der Digitalen Gesundheitsanwendungen.
Innerhalb der Suchoption kann nach dem Namen gesucht werden. Zusätzlich kann über die darunterliegenden Filter das Suchergebnis eingeschränkt werden.
Durch Auswahl der digitalen Anwendung über den + Button können die Details hierzu eingesehen werden. Mit Klick auf Verordnen, gelangt man in die Druckvorschau, in der die digitale Anwendung auf einem Rezept dargestellt wird und verordnet werden kann.
5.4 Hilfsmittel
Um zu den Hilfsmitteln zu gelangen, muss man ein Patientenprofil aufrufen und dort auf den Reiter „Hilfsmittel“ klicken. Es öffnet sich das „Hilfsmittel Fenster“. Hier kann man nun, durch Klicken in das entsprechende Feld, auswählen ab man im Hilfsmittelkatalog nach einem Hilfsmittel suchen, oder es manuell eintippen möchte. Entscheidet man sich für den Katalog, kann man durch Klicken auf den Pfeil im Feld der Produktgruppen
, eine Produktgruppe auswählen. Im nächsten Feld,
kann man die Lokalisation auswählen, in der das Hilfsmittel angewendet wird (z.B. Sprunggelenkt, Knie, Handgelenk, Atmungsorgane). In das Feld der Untergruppen
, kann man die Untergruppe auswählen, zu der das Hilfsmittel gehört (z.B. Bandage für Ellenbogen).
Nun werden die Hilfsmittel, die zu den ausgewählten Kategorien im Katalog vorhanden sind, angezeigt. Hier kann man sich die Einzelproduktliste des jeweiligen Hilfsmittels anzeigen lassen und/oder das Hilfsmittel durch Klicken auf Verordnen, verordnen.
5.5 Heilmittel
Das Heilmittelmodul kann aus der Patientenakte heraus über den Button Heilmittel geöffnet werden. In dieser Ansicht können die Auswahlparameter zur Verordnung eines Heilmittels gewählt werden.
Im Heilmittelbereich kann zwischen I. Maßnahmen der Physiotherapie, II. Maßnahmen der Podologische Therapie, III. Maßnahmen der Stimm-, Sprech-, Sprach und Schlucktherapie, IV. Maßnahmen der Ergotherapie und V. Maßnahmen der Ernährungstherapie gewählt werden.
Auswahlfeld Diagnosen kann eine bereits dokumentierte Diagnose ausgewählt werden. Zusätzlich können hier auch neue Diagnose mit aufgenommen werden. Falls eine weitere Diagnose nötig ist, kann diese in weitere Diagnosen (optional)
hinzugefügt werden.
Innerhalb der Diagnosegruppe stehen die für den Heilmittelbereich zu Verfügung stehenden Diagnosegruppen zur Auswahl. Die meisten Diagnosen sind mit Info Button versehen, die Beispiele für die jeweilige Diagnosegruppe anzeigen.
Es können ein oder mehrere verordnungsbegründende Leitsymptomatiken im Verordnungsprozess hinzugefügt werden. Bei der Auswahl einer patientenindividuellen Leitsymptomatik gibt es ein weiteres Textfeld, in dem diese als Freitext eingetragen werden muss. Ohne das Eintragen eines Freitextes in der patientenindividuellen Leitsymptomatik, kann die Verordnung nicht abgeschlossen werden.
In der Zeile, die mit der Nummer markiert ist, können mehrere Auswahlen zur Verordnung getroffen werden. Es kann die Auswahl zu einem Therapiebericht, Hausbesuch und Besonderer Behandlungsbedarf innerhalb von 14 Tagen getroffen werden.
Im nächsten Schritt können vorrangige und ergänzende Hilfsmittel ausgewählt werden. Mit der Auswahl eines Heilmittels kann die Menge festgelegt werden. Durch die Hinweissteuerung wird der Nutzer darauf hingewiesen, wenn beispielsweise die jeweilige Höchstmenge überschritten wurde
.
Im Feld Therapiefrequenz hat man die Möglichkeit, eine vorgegebene Therapiefrequenz auszuwählen oder eine eigene Therapiefrequenz festzulegen.
Im Informationsfeld können weitere Hinweise zu ggf. Therapie oder weitere medizinische Befunde und Hinweise eingetragen werden. Diese werden in das vorgesehene Feld auf der Heilmittelverordnung mit übernommen.
Mit Klick auf den Button Verordnen öffnet sich die Verordnungsansicht mit der befüllten Heilmittelverordnung. In der Ansicht der Heilmittelverordnung ist das Muster 13 mit allen ausgewählten Informationen zu sehen. Mit Speichern oder Drucken des Heilmittels wird ein neuer Karteieintrag angelegt. Falls die Heilmittelverordnung gespeichert wurde, wird ein Hinweis angezeigt.
Wiederverordnung
Im Behandlungsverlauf werden alle verordneten Heilmittel angezeigt. Mit Klick auf die drei Punkte auf der rechten Seite des Karteieintrags kann auf die zurückliegende Verordnung zugegriffen werden. Mit diesem Aufruf gelangt man in die Ansicht der Heilmittelauswahl zurück. In dieser sind alle Einträge der vorherigen Verordnung ausgewählt und können abgeändert werden. Die Verordnung findet wie in der Vorgehensweise beschrieben statt.
Standardisierte Heilmittelkombinationen
Im Bereich der Physiotherapie können standardisierte Heilmittelkombinationen verordnet werden. Wenn die Kriterien für eine standardisierte Heilmittelkombination zutreffen, erscheint die Auswahl zur standardisierten Heilmittelkombination . Die Verordnung von standardisierten Heilmitteln kann ohne die Auswahl zusätzlicher Heilmittel aus der Übersichtsliste abgeschlossen werden. Falls der standardisierten Heilmittelkombination Heilmittel hinzugefügt werden, müssen mindestens drei Heilmittel
hinzugefügt werden, um die Verordnung abzuschließen. Es ist hierbei egal ob vorrangige oder ergänzende Heilmittel ausgewählt werden.
Langfristiger Heilmittelbedarf & Besonderer Verordnungsbedarf
Der Besondere Verordnungsbedarf und Langfristige Heilmittelbedarf wird durch eine Hinweismeldung dargestellt. Weitere Informationen zur Diagnoseliste des LHB/BVB sind auf der verlinkten Webseite
zu finden.
Beantragung eines langfristigen Heilmittelbedarfs
Der beantragte und genehmigte langfristige Heilmittelbedarf kann innerhalb des Patientenprofils hinzugefügt werden. Hierzu muss in den Reiter Versicherung gescrollt werden und die Checkbox für den genehmigten langfristigen Heilmittelbedarf gesetzt werden. Durch das Auswählen der Checkbox stehen weitere Felder zur Verfügung, um den langfristigen Heilmittelbedarf festzuhalten. Die Angabe ICD-Code sowie die Angabe der Diagnosegruppe sind verpflichtend. Hierzu können noch vorrangige sowie ergänzende Heilmittel aus einer Auswahlliste hinzugefügt werden. Abschließend kann der Gültigkeitszeitraum des LHM durch die Angabe eines Enddatums begrenzt werden. Im Hinweisfeld können zusätzliche Informationen gespeichert werden. Mit Klick auf den Button Hinzufügen einer Genehmigung eines langfristigen Heilmittelbedarfs können weitere genehmigte langfristige Heilmittel dem Patienten hinzugefügt werden.